
eco international
Im Jahr 2024 konnte eco International seine Rolle als globaler Fürsprecher der Internetwirtschaft weiter stärken und seine Reichweite und seinen Einfluss weltweit ausbauen. Durch einen strategischen Fokus auf virtuelle Zusammenarbeit, politische Entwicklung und internationale Partnerschaften konnte der Bereich erfolgreich Mitglieder und Stakeholder aus über 60 Ländern einbinden.
Globale Initiativen and Partnerschaften
Im Laufe des Jahres engagierte sich eco weiterhin stark in der internationalen Vertretung und nahm aktiv an ICANN-Meetings und ähnlichen Veranstaltungen teil. Nach der erfolgreichen Ausrichtung der ICANN78 in Hamburg im Jahr 2023 setzte eco die Zusammenarbeit mit ICANN im Jahr 2024 durch eine Reihe von Webinaren fort. Zentrale Mitglieder des Teams nahmen an der ICANN79 in Puerto Rico, der ICANN80 in Ruanda und der ICANN81 in Istanbul teil und vertraten die Mitglieder im ISPCP sowie im GNSO-Rat. Neben der Teilnahme an diesen wichtigen Veranstaltungen organisierte eco drei globale Online-Nachbesprechungen (ICANN79-Readout, ICANN80-Readout, ICANN81-Readout) und veranstaltete gemeinsam mit der ICANN ein Webinar über WHOIS-Daten, in dem Anfragenden der neu eingeführte „Registration Data Request Service“ (RDRS) vorgestellt wurde. Die Empfehlungen für eine effektive Nutzung des RDRS der ICANN wurden in einem Papier zusammengefasst.
Im Laufe des Jahres 2024 machte die topDNS Initiative – die 2021 von der Kompetenzgruppe Names & Numbers Forum ins Leben gerufen wurde – weiterhin bedeutende Fortschritte im Kampf gegen DNS-Missbrauch. In enger Zusammenarbeit mit den Kompetenzgruppen Anti-Abuse und Sicherheit sowie zahlreichen Partner:innen wie dem NetBeacon Institute, dem Internet & Jurisdiction Policy Network und der Global Cyber Alliance, gewann die Initiative im Laufe des Jahres weitere Unterstützer:innen und Mitglieder der Beratungsgruppe. Zu den neuen Unterstützer:innen im Jahr 2024 zählten Cloudflare, Switch und VVR (Vereiniging van Registrars), während Sourena Maroofi, Cyber Security Analyst, sowie urlabuse.com als neue Mitglieder in die Advisory Group aufgenommen wurden. Darüber hinaus informierte das eco Names & Numbers Forum die Mitglieder über die topDNS Initiative, um für eine engere Zusammenarbeit zwischen Registries und Registrar:innen sowie ISPs und Hosting Provider:innen zu werben.
Im Rahmen der topDNS Initiative wurde auch eine Partnerschaft mit der Global Cyber Alliance geschlossen. topDNS produzierte das Erklärvideo zur effektiven Bekämpfung illegaler Internetinhalte, während zusätzlich neue Best-Practice-Videos veröffentlicht wurden. Im Mai 2024 veranstaltete die Initiative außerdem einen DNS Abuse Workshop bei den Nordic Domain Days. Ein weiteres zentrales Ereignis zur Förderung der Ziele der Initiative war der IIF Feeder Workshop, der im November in Frankfurt stattfand.

Im Jahr 2024 bekräftigte eco erneut sein Engagement für die europäische digitale Infrastruktur und setzte seine aktive Beteiligung an Gaia-X fort – einem Projekt, das Regierungen, Industrie und Wissenschaft vereint, um ein sicheres, wettbewerbsfähiges und vertrauenswürdiges europäisches Datenökosystem zu entwickeln. Dies ist seit seiner Gründung im Jahr 2019 ein Eckpfeiler des Gaia-X Summit. Bis Ende 2024 näherte sich das Projekt Gaia-X Federation Services (GXFS) seinem Abschluss und lieferte wichtige technische Komponenten zur Förderung digitaler Ökosysteme.
Unterdessen feierte die Certified Senders Alliance (CSA), die 45 Partner:innen zählt, ihr 20-jähriges Bestehen mit einem globalen 2024 CSA Summit zum Thema E-Mail-Sicherheit und Zustellbarkeit. An der Veranstaltung in Köln kamen Expert:innen zusammen, um Herausforderungen im verantwortungsvollen internationalen E-Mail-Marketing zu diskutieren.
Darüber hinaus baute die Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen in Deutschland ihren Einfluss auf die gesamte Europäische Union aus. Als aktives Vorstandsmitglied des „Climate Neutral Data Centre Pact“ erstreckte sich die Wirkung der Allianz weit über die Grenzen Deutschlands hinaus.

Politik & Recht
Im Jahr 2024 informierte der Bereich „Politik & Recht“ des Verbands regelmäßig über aktuelle regulatorische Themen aus der Europäischen Union und Deutschland. Diese Erkenntnisse wurden regelmäßig über verschiedene Kanäle verbreitet, darunter Policy Alert, Policy Digest, den wöchentlichen View Brüsselsblick, der eco European Newsletter sowie der „EuroISPA Monthly Report“. Diese sind zentrale Säulen des englischsprachigen Serviceangebots für internationale eco-Mitglieder.
Zu den wichtigsten politischen Themen gehörten die Digitalpolitik für Europa 2024-2029 und die eco Eckpunkte zur Umsetzung des EU AI Act. Außerdem wurden drei Debriefing-Formate zu wichtigen EU-Verordnungen abgehalten, die sich mit dem AI Act, der eIDAS-Verordnung und dem Data Act befassten.
Darüber hinaus stellte sich die eco Beschwerdestelle entschieden hinter das übergeordnete Ziel der Europäischen Kommission, den sexuellen Missbrauch von Kindern zu verhindern und zu bekämpfen, und verfasste einen „Joint Industry Call for Protecting Encryption in the Child Sexual Abuse Regulation“, sowie zur „Directive on Combating Child Sexual Abuse Material“.
Zusätzlich wurden weitere rechtliche Einschätzungen zu Themen wie Gutachten zur Vereinbarkeit von DMARC – im Hinblick auf die Einhaltung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und weiterer regulatorischer Rahmenwerke. Im Februar 2024 wurde außerdem ein Positionspapier mit dem Titel „Call for Evidence on the GDPR“ erstellt. Eine Vielzahl an europäischen Pressemitteilungen zu Politik und Recht wurde ebenfalls veröffentlicht, darunter beispielsweise „Die digitale Transformation in Europa weiter zu gestalten“, „Acht Kernforderungen der Internetwirtschaft für ein digitales Europa“ und „Abstimmung der EU-Mitgliedstaaten über den AI Act“.
Internationale Mitglieder
Im Jahr 2024 zählte eco 369 Mitgliedsunternehmen mit Sitz außerhalb Deutschlands, verteilt auf über 60 Länder. Diese Unternehmen machten 37 Prozent der insgesamt 1.005 Mitglieder von eco aus. Der Großteil der Mitgliedsunternehmen verteilt sich auf die Länder der Europäischen Union und Nordamerika. Der Ausbau des englischsprachigen Serviceangebots in den vergangenen Jahren hat es mehr Mitgliedern ermöglicht, sich aktiv an der Arbeit des Verbandes zu beteiligen.
Im November 2024 wurde Lars Steffen als Vize-Präsident des EuroISPA-Vorstands wiedergewählt. Er folgt damit auf eco Vorstandsmitglied Oliver Süme und eco Ehrenpräsident Michael Rotert, die beide seit vielen Jahren dem EuroISPA-Vorstand angehören. Rotert bleibt dem Verband als Ehren-Sprecher erhalten, während Süme weiterhin als Vorsitzender des EuroISPA Data Economy Committee tätig ist. Außerdem wurde Vivien Witt im April 2024 in den Vorstand des European Internet Forum (EIF) berufen.

Kooperationen
Darüber hinaus setzte eco die bestehende Zusammenarbeit mit einer Vielzahl europäischer Partnerverbände fort. Auch der enge Austausch zu Positionen und aktuellen Themen mit CISPE, der Dutch and Danish Cloud Community, der Dutch and European Datacenter Association und weiteren europäischen Branchenverbänden wurde ebenfalls fortgesetzt.
Die Zusammenarbeit zwischen eco und der Internet Society war in 2024 vor allem durch die gemeinsamen Aktivitäten der Global Encryption Coalition geprägt. eco Geschäftsführer Harald A. Summa ist weiterhin als Co-Chair im Organizational Member Advisory Council vertreten. Summa ist außerdem Mitglied des RIPE NCC Executive Board. Außerdem war Lars Steffen weiterhin als Mitglied des Executive Committee (ExCom) in der Führungsgremium des ISPCP bei ICANN, um dort die Vernetzung der ISPs zu Themen wie Domains und DNS voranzutreiben.
Internationale Kommunikation
Das englischsprachige Mitgliedermagazin dotmagazine stieß auch im Jahr 2024 auf großes Interesse bei Leser:innen und Autor:innen aus dem Kreis der eco Mitglieder. Im Laufe des Jahres veröffentlichte dotmagazine 73 Artikel, die ein breites Spektrum an Themen aus der gesamten Wertschöpfungskette der Internetbranche abdeckten, wie z. B. „On the Cusp of the Digital Revolution“, „We Should Talk More About Resilience and Less About Sovereignty“, „Economic Implications of DNS“ und „The Netmundial Multistakeholder Approach as a Model for Internet Governance“.
Nahezu 80.000 Besucher:innen aus aller Welt griffen auf die Artikel und Interviews von dotmagazine zu. Die regelmäßig wechselnden Themen decken alle relevanten Bereiche der Wertschöpfungskette der Internetwirtschaft ab. Interessierte Mitglieder sind herzlich eingeladen, sich unter dotmagazine@eco.de zu melden.
Newsletter, Social Media & Website
Der dotmagazine Newsletter informiert monatlich über die Aktivitäten des Verbands und stellt immer die neuesten Artikel vor. Die Zahl der Abonnent:innen konnte 2024 erneut auf rund 1.300 gesteigert werden. Außerdem gewann der englischsprachige LinkedIn-Account 360 zusätzliche Mitglieder und hat nun mehr als 2.600 Follower:innen.
Das Team von eco International setzte auch seine Übersetzungs- und Supportarbeit für alle Verbandsbereiche fort – darunter auch die CSA, Gaia-X und GXFS, die eco Beschwerdestelle, die Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen in Deutschland, AI IN PRACTICE, die Datacenter Expert Group, die verschiedenen eco Kompetenzgruppen und EuroCloud Deutschland.
Im Laufe des Jahres wurden 205 Verbandsnachrichten und Interviews sowie eine Vielzahl weiterer Jahresberichte, Studien, Positionen und Dokumente übersetzt und auf international.eco.de veröffentlicht.

Im Berichtsjahr wurden die 73 Artikel für das dotmagazine in Zusammenarbeit mit Mitgliedern, Partnern und Kolleg:innen aus den verschiedenen Bereichen erstellt und veröffentlicht. Zunehmend werden auch Nachberichte von ausgewählten Webinaren erstellt und den Mitgliedern über members+ zur Verfügung gestellt. Die Unterstützer:innen der topDNS-Initiative veröffentlichen auch eine Printausgabe.
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