Die Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen in Deutschland

Die Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen, eine unter dem Dach des eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. gegründete Initiative, bündelt seit 2018 die Interessen führender Unternehmen der digitalen Infrastrukturbranche in Deutschland. Ziel der Allianz ist es, die entscheidende Bedeutung digitaler Infrastrukturen für den Wirtschaftsstandort Deutschland in den öffentlichen und politischen Diskurs zu tragen. Im Mittelpunkt stehen dabei der beschleunigte Ausbau eines leistungsfähigen digitalen Infrastrukturökosystems, praxistaugliche Regulierungen sowie eine nachhaltige digitale Transformation.

Auch im Jahr 2024 setzte die Allianz mit fundierten Positionspapieren und gezielter Beteiligung an Gesetzgebungsverfahren wichtige Impulse. Sie leistete einen aktiven Beitrag zur Weiterentwicklung der regulatorischen Rahmenbedingungen und positionierte sich als verlässlicher Ansprechpartner gegenüber politischen Entscheidungs- und Fachgremien.

Auf bundespolitischer Ebene standen insbesondere das Energieeffizienzgesetz (EnEfG) sowie Fragen des Stromzugangs im Fokus der Arbeit. Die Allianz brachte sich mit einem Eckpunktepapier zum EnEfG-Anpassungsgesetz ein und unterstützte eine Stellungnahme des eco zur Fortentwicklung der Industrienetzentgelte im Elektrizitätsbereich. Darüber hinaus beteiligte sie sich an einer Stellungnahme zur Konsultation eines Verfahrensvorschlags zur Zuteilung von Entnahmeleistungen aus Netzebenen oberhalb der Niederspannung.

Auf europäischer Ebene begleitete die Allianz intensiv die Entwicklung des Infrastruktur-Weißbuchs der EU-Kommission, das zentrale Ansätze zur Integration und Weiterentwicklung digitaler Infrastrukturen im europäischen Raum formuliert. Als vorbereitendes Element für den erwarteten EU Digital Networks Act (Ende 2025) wurde das Weißbuch von der Allianz mit einem eigenen Positionspapier mit Empfehlungen und Anmerkungen begleitet. Ergänzend beteiligte sich die Initiative an einem Position Paper zum „Draft Commission Delegated Regulation on the first phase of the establishment of a common Union rating scheme for data centres.”

Darüber hinaus war die Allianz auch auf Verbandsebene europäisch vertreten: Allianz-Sprecher Dr. Béla Waldhauser nahm als Vorstandsvertreter im Climate Neutral Data Center Pact (CNDCP) aktiv Einfluss auf die europäische Debatte zur nachhaltigen Digitalisierung. Der CNDCP vereint über 100 Betreiber von Rechenzentren und Branchenverbände, die sich im Rahmen des European Green Deal zur Förderung klimaneutraler digitaler Infrastrukturen verpflichtet haben.

Neue Studie zu Übertragungseffekten von Rechenzentren

Der KI-Boom und die damit einhergehenden, steigenden Anforderungen an digitale Infrastrukturen haben die Datacenterbranche im Jahr 2024 maßgeblich geprägt. Die Studie der Allianz „Spillover-Effekte von Rechenzentren: Rückgrat der KI-Revolution in Deutschland“, durchgeführt vom Institut der deutschen Wirtschaft Consult GmbH, belegt die Übertragungseffekte von Datacentern auf Unternehmen. Basierend auf einer Unternehmensbefragung zeigt die Studie die enormen Potenziale digitaler Infrastrukturen und von KI.

So ist generative KI ein zentraler Wegbereiter für die digitale Transformation, wobei Rechenzentren das Rückgrat für den effektiven Einsatz von KI sind. Cloud boostet dabei nicht nur Innovation, sondern auch Produktivität. Insgesamt hängen 5,9 Millionen Erwerbstätige an der Cloud – und jeden Monat sind es 126.000 mehr. Darüber hinaus werden 250 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung durch Cloud-Nutzung ausgelöst. Neben den dargestellten Potenzialen beinhaltet die Studie Handlungsempfehlungen für die Politik und weitere Entscheidungsträger:innen. Dazu gehört etwa die Beschleunigung des Ausbaus digitaler Infrastrukturen sowie die Steigerung in IKT-Investitionen.

Austausch mit Politik, Wissenschaft und Wirtschaft auf Augenhöhe

Vertreter:innen der eco Allianz nahmen auch im Jahr 2024 wieder an zahlreichen an Austausch- und Diskussionsformaten mit politischen Stakeholdern auf Bundes- und Landesebene, unter anderem mit Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Christina Sinemus, Nicolas Zippelius (MdB, CDU), Maximilian Funke-Kaiser (MdB, FDP), und Dr. Jens Zimmermann (MdB, SPD), teil. Zudem bot die eco Initiative eigene Veranstaltungsformate an oder beteiligte sich bei Events externer Veranstalter. 

Ein Highlight war die Messe DIGISUSTAIN in Frankfurt am Main, bei der die Zukunftsthemen Digitalisierung und Nachhaltigkeit von verschiedenen Seiten beleuchtet wurden. eco betreute die Bühne „Digitale und Nachhaltige Transformation“, die von Prof. Dr. Sinemus eröffnet wurde. Es folgten Impulse von eco Geschäftsführer Alexander Rabe und Lars Riegel von Arthur D. Little zu der Rolle digitaler Technologien für mehr Nachhaltigkeit. In den anschließenden Paneldiskussionen diskutierten Dr. Béla Waldhauser (Allianz Sprecher; Telehouse), Günter Eggers (NTT), Volker Ludwig (Digital Realty) mit Prof. Dr. Sinemus, Christine Regitz (Gesellschaft für Informatik) und Sidonie Krug (eco) über die Relevanz digitaler Infrastrukturen für einen starken Digitalstandort Deutschland. 

Im Mai 2024 fand der bereits etablierte Allianz Talk „Wir geben Daten ein Zuhause! Die Rechenzentrumsindustrie in Deutschland“ statt, bei dem Vertreter:innen aus Politik und Infrastrukturbranche zusammenkamen, um über die Bedeutung notwendiger Rahmenbedingungen für Rechenzentren am Standort Deutschland zu diskutieren.

Neben den Allianz-Vertretern Günter Eggers (NTT) und Carsten Kestermann (AWS) beteiligten sich auch Ben Brake (BMDV), Nicolas Zippelius (CDU), Dr. Jens Zimmermann (SPD) und Dr. Bernd Lohmann (Bayer AG). Die gesamte Veranstaltung kann man hier sehen. 

Der eco Data Center Expert Summit ist die Fachkonferenz für die Rechenzentrumsbranche und auch im Jahr 2024 war die Allianz in gleich mehreren Formaten vertreten: Andreas Herden (Green Mountain) sprach in einem Panel zu den Kriterien rund um Environmental, Social and Governance sowie der Corporate Sustainability Reporting Directive. Dr. Béla Waldhauser (Allianz Sprecher; Telehouse) debattierte in einer Paneldiskussion zu den Chancen smarter Energiespeicher mit. Mareike Jacobshagen (DE-CIX) repräsentierte die Allianz in einer Debatte zu resilienten Infrastrukturen. 

Auch beim Digitalgipfel 2024 der Bundesregierung in Frankfurt durfte eine Beteiligung der Allianz nicht fehlen. Sowohl beim Vorabendevent „eco Lounge“ mit einer kurzen Vorstellung der Allianz Studie zu Spillover-Effekten von Rechenzentren im Rahmen der KI-Revolution, unter anderem mit Oliver Süme (eco), Ivo Ivanov (DE-CIX), Kevin Miller (AWS), Volker Ludwig (Digital Realty) und Sidonie Krug (eco), als auch in zwei Paneldiskussionen im Programm der Bundesregierung war die Allianz vertreten.